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Der kuriose Kampf mit dem Mietwagen-Selbstbehalt

Mietwagenschalter am Frankfurter Flughafen: Abholung und Abgabe sind im Urlaub oft die Minuten der Wahrheit Mietwagenschalter am Frankfurter Flughafen: Abholung und Abgabe sind im Urlaub oft die Minuten der Wahrheit
Mietwagenschalter am Frankfurter Flughafen: Abholung und Abgabe sind im Urlaub oft die Minuten der Wahrheit
Quelle: picture-alliance / Picture-Allia
Was im Urlaub viele fürchten, die ein Auto mieten, passierte unserer Autorin: Der Anbieter kassierte für einen vermeintlichen Schaden am Wagen 850 Euro Selbstbehalt. Doch dann geschah etwas Kurioses.

Eine Urlaubsreise soll möglichst entspannend sein. Doch dieses Ziel gerät dann in Gefahr, wenn man sie mit einem Mietwagen antritt. Und es dann auch noch Probleme gibt. Wie teuer es wird, weiß man jedenfalls erst hinterher.

Für unseren Italien-Urlaub hatten wir bei einem großen Anbieter einen, wie passend, roten Fiat gemietet. Wir waren gut vorbereitet. Wir hatten ein Navigationsgerät dabei und auch einen Kindersitz.

Das hielten wir für ganz schön clever. Denn so hatten wir für die zwei Wochen schon mehr als 200 Euro gespart: Für einen Kindersitz verlangen Anbieter bis zu 14 Euro täglich, für das Navi zwischen drei und acht Euro.

Am Brenner streikte die Kupplung

Das Auto erwies sich jedoch schnell als Fehlgriff. Direkt vor dem Brenner setzte plötzlich die Kupplung aus, wir schimpften schrecklich, malten uns schlimmste Szenarien aus, und als sie dann nach vier Minuten plötzlich wieder funktionierte, waren wir erleichtert. Der Entspannung stand nichts mehr im Wege.

Bis wir wenige Tage später unterhalb des Kofferraums weiße Kratzer im roten Lack bemerkten. Offensichtlich war uns jemand, während wir das Auto geparkt hatten, hinten reingefahren. Und war nun auf und davon.

Der Schaden war zwar unauffällig, doch eine Reparatur hätte, wie wir vermuteten, an die 1000 Euro gekostet. Unser Selbstbehalt waren 850 Euro. Ein Dorfpolizist nahm den Fall auf und machte uns wenig Hoffnung.

Lieber gleich Beweisfotos machen

Eine Bekannte von uns berichtete von einem ähnlichen Erlebnis. Es war für sie teuer geworden, fortan fotografierte sie ihre Mietwagen immer, wenn sie sie irgendwo abstellte. Ob das geholfen hätte?

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Quelle: N24

Als wir das Auto zurückgaben, blieb uns nichts übrig, als den Schaden anzugeben. Die Dame an der Rückgabe schaute betroffen und kündigte an, sich zu melden. Wir warteten.

Als wir schon hofften, der Vermieter könnte ein Auge zugedrückt haben, wurden wir überraschend eines Besseren belehrt. Die Abrechnung der Kreditkarte wies eine Belastung von 850 Euro auf. Auf eine Erklärung, eine Rechnung der Werkstatt, warteten wir vergeblich.

Ein Beleg – und eine Rückerstattung

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Also fragten wir beim Vermieter nach. Zähneknirschend hatten wir das Geld schon abgeschrieben, aber wir wollten zumindest ausschließen, dass die Firma das Auto gar nicht repariert hatte. Wenn wir schon zahlten, sollte der Fiat wenigstens wieder im glänzenden Rot erstrahlen. Wir riefen nochmals an. Wenig später kam denn auch ein Beleg. Mehr als der Betrag von 850 Euro stand nicht darauf. Kein Beleg für eine Reparatur, keine Lackkosten. Nichts.

Wir riefen wieder beim Anbieter an. „Ja, wir schicken ihnen noch mal etwas“, sagte die freundliche Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. Wir warteten weiter. Nichts passierte. Wir rechneten aus, wofür 850 Euro gereicht hätten. Ein wirklich netter Wochenendtrip nach London oder Paris wäre dafür drin gewesen. Mindestens.

Dann kam die nächste Abrechnung der Kreditkarte. Wieder gab es eine Überraschung. Der Autovermieter hatte uns 850 Euro gutgeschrieben. Ohne Begründung. Wir fragten auch nicht nach. Aber wenn wir von dem Geld eine Wochenendreise machen, dann nehmen wir die Bahn.

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